Der Lebensmittelhandel fährt bei der Erneuerung seine Geschäfts noch mit „angezogener Handbremse“. Dabei ist die spürbare Verlagerung vom stationären auf den Online-Handel die nächste Evolutionsstufe. Amazon macht mit neuen Geschäftsmodellen für den Vertrieb von Lebensmitteln vor wie es geht.

Der Lebensmittelmarkt umfasst, inklusive Drogeriewaren, ein Volumen von über 170 Milliarden Euro, weitestgehend in Geschäftsstrukturen, wie wir sie noch aus den Siebzigerjahren kennen. Der stationäre Lebensmitteleinzelhandel hat dabei schon einige Evolutionsstufen durchlaufen, viele Anbieter sind dabei auf der Strecke geblieben. Noch Ende der Fünfzigerjahre wurde die Branche überwiegend von kleinen Tante-Emma-Läden geprägt, die später von deutlich größeren Selbstbedienungs-Supermärkten verdrängt wurden, bis sie in den Siebzigerjahren durch die damals neuen Discounter wie Aldi und Lidl selbst unter Druck gerieten. Mittlerweile dominieren neben Edeka und Rewe vor allem die Discounter: Sie alleine stehen für rund 40 Prozent aller Umsätze in einem stetig wachsenden Markt.

Dabei steht allen Playern der nächste, sicherlich viel längere Kampf um Positionierungen, Marktanteile und Margen erst noch bevor: Amazon baut sein Lebensmittelgeschäft weiter aus – und damit steht fest, dass eine der letzten Bastionen des klassischen Handels vor einer weiteren großen Veränderung steht. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis die Schwelle zur nächsten Evolutionsstufe erreicht wird: Die spürbare Verlagerung vom stationären auf den Online-Handel. (…)

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