Onlinehandel erscheint als Damoklesschwert, das über den Köpfen deutscher Innenstädte schwebt, die – so die landläufige Meinung – mit sinkenden Besucherzahlen, schwindenden Handelsangeboten und zunehmender Verödung zu kämpfen haben. Dass u. a. die Digitalisierung einen Strukturwandel herbeiführt, steht außer Frage. Von pauschaler Verödung kann allerdings nicht die Rede sein. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des IFH Köln. Deutschlands größte Untersuchung zur Innenstadtattraktivität „Vitale Innenstädte“ 2016 untersucht erneut, welche Faktoren die Attraktivität einer Innenstadt beeinflussen und wie Stadtzentren den Ansprüchen und Erwartungen der Besucher im digitalen Zeitalter gerecht werden können.

 

Durchschnittsnote: Drei plus – Große Spannweite bei der Benotung

Im Durchschnitt vergeben die im Rahmen der Studie fast 60.000 Befragten für die Gesamtattraktivität ihrer Innenstadt eine drei plus, bewerten sie also als „voll befriedigend“. Allerdings gibt es eine große Spannweite bei der Notenvergabe. So werden einige Kandidaten durchaus mit der Note 4 bewertet, während Städte wie zum Beispiel Erfurt, Heidelberg und Hamburg im Einserbereich liegen. Die Bestnote für die Gesamtattraktivität geht an Leipzig. Die größte Stadt im Freistaat Sachsen belegt damit sowohl bei den Städten mit über 500.000 Einwohnern als auch insgesamt den ersten Platz. Doch auch wenn die Innenstädte mit zunehmender Größe tendenziell besser bewertet werden, handelt es sich bei den Topperformern keineswegs nur um pulsierende Metropolen. Innerhalb einzelner Kategorien machen auch kleinere Kommunen wie Westerstede, Güstrow oder Bernkastel-Kues mit Noten im oberen Bereich das Rennen. (…)

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